Was Schottergärten mit Klimaschutz zu tun haben…

Schottergarten
Schottergarten

Einer der Anträge von Bündnis 90/Die Grünen befasste sich mit der konkreten Handhabung von Klimafolgeschäden. Die polemische Ablehnung der FDP im Rat der Stadt Oelde zeigt uns allerdings auch, dass hier noch gewaltig Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. Dieser Aufgabe kommen wir natürlich gerne nach.

Im Gesamtgebilde von globalem Klimaschutz hängt wie so oft alles mit allem zusammen. Die dramatisch sinkende Artenvielfalt und der Rückgang der Biodiversität spielen auch beim Klimaschutz eine gewaltige Rolle. Ob Raubbau an den Regenwäldern oder starker Pestizideinsatz in der Landwirtschaft, aber auch große versiegelte Flächen verdrängen Leben und Lebensräume einer Vielzahl von Lebewesen. Auch die Versiegelung von Flächen im „kleinen“, wie sie tagtäglich in unseren Vorgärten stattfindet hat einen erheblichen Einfluss auf Artensterben und auf das städtische Klima. Unser Ansatz ist es, ein Bewusstsein zu schaffen, für einen naturnahen Vorgarten mit all seinen Vorteilen.

Bleibt aber erst einmal festzuhalten: Schottergärten sind ökologisch wertlos! Im Vergleich zu Steingärten nach alpinem Vorbild bieten sie keinerlei Nahrungsangebot für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Mit Folien abgedichtete Untergründe machen Schottergärten zu fest versiegelten Flächen, wo auch hinsichtlich Hochwasserschutz Einschränkungen stattfinden. In künftig stärker wahrnehmbaren Hitzesommern knallt die Sonne auf die Steine und heizt diese auf. Die wenigen nicht an Wüstenklima angepassten Pflanzen vertrocknen. Nächtliche Abkühlungsphasen werden durch aufgeheizte Steine konterkariert. Durch fehlende Pflanzen und Blätter wird Feinstaub nicht mehr aus der Luft gefiltert, was die Atemluft zusätzlich belastet. Es gibt eigentlich keine positiven Aspekte von Schottergärten, da selbst die viel gelobte Einfachheit der Pflege nicht gegeben ist. Der Laubbläser lässt grüßen.

Zu guter Letzt: Wir haben in Oelde eine bestehende gültige Vorgartensatzung. Diese enthält auch Richtlinien zur Gestaltung von Flächen in den Vorgärten der Stadt Oelde.

Unter §4 Gestaltung von Vorgärten heißt es dort:

„Vorgärten sind als Ziergärten anzulegen und zu unterhalten. Eine Gestaltung als Steingarten mit einer Mixtur aus Stein- und Pflanzenelementen ist zudem zulässig. Die befestigte Fläche darf die Hälfte der Vorgartenfläche nicht überschreiten. Ausnahmsweise kann bei Doppel- und Reihenhäusern ein Befestigungsgrad von 70 % aufgrund der geringen Vorgartenfläche zugelassen werden. Die Vorgartenfläche darf nicht vollständig oder mehr als die Hälfte mit Bäumen oder Sträuchern bepflanzt werden“.

Soweit die bestehende Regelung. Es wäre schon ein erster Schritt die Vorgaben der Stadt Oelde konsequent umzusetzen. Darüber hinaus ist es für Bündnis 90/ Die Grünen ein wichtiger Baustein, Förderprogramme zu nutzen, die Privatgrundbesitzer bei Neubau oder Umgestaltung unterstützen. Die Möglichkeiten zur Aufklärung über bestehende Förderprogramme respektive Öffentlichkeitswirksamer Aufklärungsmaßnahmen steht uns in Oelde erst mal nicht als praktikable Hilfe zur Verfügung. Aber wir bleiben dran!