Interkommunaler grüner Gedankenaustausch

Die Bürgermeisterkandidatin der Grünen in Rheda-Wiedenbrück, Sonia von Zons (l.), und die von den Grünen nominierte Oelder Bürgermeisterkandidatin Barbara Köß haben sich auf dem Gebiet der Aurea zu einem Gespräch getroffen.
Die Bürgermeisterkandidatin der Grünen in Rheda-Wiedenbrück, Sonia von Zons (l.), und die von den Grünen nominierte Oelder Bürgermeisterkandidatin Barbara Köß haben sich auf dem Gebiet der Aurea zu einem Gespräch getroffen.

Sonia von Zons und Barbara Köß verbindet zurzeit vieles: Die beiden Bürgermeister-Kandidatinnen von Bündnis 90 / Die Grünen der Nachbarstädte Rheda-Wiedenbrück und Oelde sind mit den Folgen des Corona-Ausbruchs bei Tönnies gefragte Gesprächspartner. „Die Anfragen überregionaler Printmedien und Radiosender sind extrem hoch“, sagt Sonia von Zons. Beide Kommunen kämpfen seit Jahren mit den Missständen bei der Unterbringung der Tönnies-Werkverträgler. Neu ist die mediale Aufmerksamkeit nach dem Corona- Ausbruch bei Tönnies. Auch bedingt durch die verstörenden Bilder von hinter Bauzäunen eingesperrten und von Sicherheitsdiensten überwachten Menschen. Hier setzen sich beide Kandidatinnen massiv für umgehende Hilfe und Unterstützung durch die Kommune und der Kreise ein und verlangen vom Unternehmen Tönnies die maximale Unterstützung und Hilfe für die betroffenen Mitarbeiter.

„Ob das System Tönnies so wieder an den Start gehen kann wie vor der Corona-Krise, muss in Frage gestellt werden“, sagt Barbara Köß. Die Abschaffung von Werkverträgen, gerechte Bezahlung und eine menschengerechte Unterbringung sind die Minimalforderungen.

Der Treffpunkt am interkommunalen Gewerbegebiet Aurea ist mit Bedacht gewählt. Stehen hier gerade Erweiterungen von 50 Hektar Fläche an. Das wäre ein weiterer massiver Eingriff in den Naturraum. Für die beiden Grünen-Politikerinnen ein absolutes Unding. 80 Hektar, sprich ungefähr 120 Fußballfelder, sind in den vergangenen zehn Jahren hier unwiderruflich verloren gegangen. Der Zusammenhang mit einer jetzt geplanten Erweiterung des Unternehmens Tönnies liegt hier auf der Hand. Der Großteil der geplanten Fläche wird seitens des Unternehmens Tönnies beansprucht. Dem sehen beide Kandidatinnen nun die Grundlage entzogen. Das gesamte Konstrukt Aurea gehört auf den Prüfstand, sind sich beide einig. „Hauptgrund ist die enorme Intransparenz des Konstruktes Aurea GmbH, die den Kommunalparlamenten keinerlei Einflussmöglichkeiten lässt“, betont Barbara Köß. Das erinnere an dunkle Hinterzimmerpolitik, bei der die Bürgerinnen und Bürger die Zeche zahlen, ohne Einfluss nehmen zu können.