Wie gelingt die Energiewende vor Ort? Diese Frage stand bei der offenen Diskussionsveranstaltung Grüner Wind live, zu der die Oelder Grünen eingeladen hatten, im Raum. Im Bürgerhaus diskutierten die Grünen gemeinsam mit der Bürger-Energie-Genossenschaft Oelde (BEGO), dem Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) und vielen interessierten Bürgern über den Ausbau regenerativer Energien.
Moderator Ulli Gimpel stellte zu Anfang der Diskussion nochmals ein Ur-Grünes Thema in den Vordergrund: Am 15. April endete offiziell die Atomkraft Ära in Deutschland. Für Bündnis 90 / Die Grünen ein Tag zur Freude, da die Hochrisikotechnologie Atomkraft somit Geschichte ist. Auch wenn das ungelöste Endlagerproblem noch vielen Generation erhalten bleibt. Auch die Oelder Grünen haben sich seit Gründung der Partei stets für die Abschaltung von Atommeilern engagiert. Jetzt geht es um so mehr darum die Erneuerbaren Energien nach 16 Jahren verschlafener Energiewende stark zu forcieren. Wie das vor Ort unterstützt werden kann war Bestandteil der beiden Impulsreferate.
Anne Bussmann vom SFV stellte den Förderverein und seine Arbeit vor. Der 1985 gegründete SFV ist ein mit 3 000 Mitgliedern bundesweit tätiger Klimaschutzverein. „Der SFV hat die kostendeckende Einspeisevergütung entwickelt, auf der das EEG beruht“, erklärte Bussmann. Zu den Dienstleistungen des Fördervereins zählt unter anderem eine Solarberatung zu technischen, steuerlichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten. Das Ziel des SFV sei es, 100 Prozent der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien zu beziehen – so schnell wie möglich. Der SFV kann per Mail kontaktiert werden: zentrale@sfv.de
Ein Meilenstein der Energiewende vor Ort sind Bürgerenergie Genossenschaften. Sie sind Basis für eine erfolgreiche Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen und Garant für eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung. Zudem sorgen sie für regionale Wertschöpfung und somit Stärkung der Region.
Die beiden Vorstände der Oelder BEGO – Ludger Reckmann und Ludger Wiesch – stellten die Genossenschaft und ihre Aktivitäten vor. Ludger Reckmann informierte die Anwesenden über die Entstehungsgeschichte der BEGO, die längst nicht die einzige ihrer Art in der Umgebung von Oelde ist. „Der kontinuierliche Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen zwingen uns auch in Oelde zum Handeln. Wir möchten die Beteiligung an der Energiewende auch für Bürger ermöglichen“, betonte Reckmann. Ludger Wiesch stellte anschließend aktuell laufende Projekte der BEGO vor. Dazu zählen unter anderem Beteiligungen am geplanten Windpark Zum Himmelreich und an Solarparks im Umfeld von Oelde. Auch die Frage, wie man sich konkret bei der BEGO und deren Projekten finanziell beteiligen kann, griffen Reckmann und Wiesch auf.
Weitere Informationen zur BEGO sind hier zu finden: https://bego-oelde.de
Nach den Impulsreferaten stellten viele der Teilnehmenden fachliche Fragen, zur eigenen Nutzung von regenerativen Energien. Schnell stellte sich heraus, dass es eine flächendeckende Bereitschaft zur Investition in Erneuerbare gibt – egal ob in Stecker-Solarmodule für den Balkon oder in genossenschaftliche Anteile in Windräder. Es entstanden angeregte Diskussionen zur Thematik bei denen hauptsächlich der Konsens herrschte, dass die regenerativen Energien unverzichtbar sind, um das globale 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.