Reduzierung des Flächenverbrauchs ist für Grüne ein nötiger Schritt

Im April 2023 hat die Ratsfraktion der Oelder Grünen einen Antrag zur selbstverpflichtenden Begrenzung des Flächenverbrauches in Oelde gestellt. Damit sollte sich die Stadt verpflichten, den durchschnittlichen Flächenverbrauch in Oelde auf fünf Hektar pro Jahr zu begrenzen.

Hintergrund für diesen Antrag war die Analyse der Fraktion, dass der Flächenverbrauch in Oelde in den letzten 20 Jahren stetig zugenommen hat. Im Mittel lag er bei 9,8 Hektar pro Jahr, bis er zuletzt – in den letzten zweieinhalb Jahren – sogar auf 18,2 Hektar pro Jahr stieg. Das ist ein Trend, der nicht hinnehmbar ist und im Sinne der Nachhaltigkeit begrenzt werden muss. In diesem Zeitraum hat sich die Bevölkerungszahl in Oelde nur unwesentlich verändert. Diese Entwicklungen sind aus Sicht der Grünen nicht wünschenswert und gerechtfertigt, da immer mehr wertvolle Flächen der Versiegelung zum Opfer fallen.

Die Oelder Grünen sehen diese Entwicklung mit großer Sorge, weil sie auch mit zahlreichen negativen Auswirkungen verbunden ist. Dazu zählen die dauerhafte Vernichtung von landwirtschaftlichen Produktionsflächen, steigende Boden- und Pachtpreise, gefährdeter Artenschutz und Grundwasserschutz sowie nicht garantierte Generationengerechtigkeit. Schließlich stehe die Frage im Raum, was wir unseren nachfolgenden Generationen überlassen wollen.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung in Deutschland (RNE) und der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) fordern bis spätestens 2050 die Flächeninanspruchnahme auf netto Null zu reduzieren. Zwischenzeitlich ist der neue Entwurf des Regionalplanes Münsterland im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung eingebracht worden. Dieser sieht eine Ausweitung der Wohnbauflächen um 27 Hektar und eine Ausweitung der Gewerbeflächen um ca. 100 Hektar innerhalb der nächsten 20 Jahre vor. Im Durchschnitt sind das knapp sechs Hektar pro Jahr. Vermeintlich liegt dieser Wert nahe an der Forderung der Grünen von 5 Hektar. Jedoch bedeute es einen Mehrverbrauch von ca. 20 Prozent.

Trotzdem wurde der Antrag der Grünen Fraktion nach kontroverser Diskussion im Planungsausschuss und in der letzten Ratssitzung abgelehnt. Die Grünen werden sich weiterhin für eine erhebliche Reduzierung des Flächenverbrauches einsetzen, insbesondere durch Gewerbegebiete.